Unter Wasser

Unsere Peilschiffe gehen der Elbe auf den Grund

Die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs in der Elbe und im Hamburger Hafen gewährleisten wir durch kontinuierliche Vermessung des Gewässerbodens. So können wir Hindernisse schnell erkennen und gezielt beseitigen und damit die geforderte Mindesttiefe des Gewässers für die Schiffe sicherstellen.

Vermessung des Gewässerbodens mit Hilfe von Peilschiffen

Durch das Tidegeschehen und die Strömung der Elbe verändert sich das Flussbett ständig. Um zu ermitteln, ob die benötigte Tiefe in der Fahrrinne oder den Hafenbecken noch besteht, wird der Gewässerboden kontinuierlich von unseren Spezialschiffen, den sogenannten Peilschiffen, vermessen. So werden sehr präzise Mindertiefen erkannt, also die Stellen in der Elbe, die nicht tief genug sind für den Schiffverkehr. Diese können durch die ständige Sedimentation im gesamten Hafengebiet entstehen. Aber auch Grundhindernisse, etwa große Steine oder Schrott, können so genau lokalisiert werden. 

Die bei der Vermessung erhobenen Daten werden digital verarbeitet und über die HPA-eigene Webanwendung – dem Hydro Portal – allen Kunden bereitgestellt. Die Nautische Zentrale, die Lotsen, Hafenfirmen, Bauunternehmen und alle weiteren Kunden können dann bei ihrer Arbeit auf das Hydro Portal zurückgreifen.

Mit Hilfe eines Echolots wird die Wassersohle der Elbe gepeilt und vermessen. Anschließend werden die Daten zur Auswertung an Land übermittelt.

Stellt ein Peilschiff bei der Vermessung des Fahrwassers fest, dass sich durch beispielsweise Schlick oder Sand Mindertiefen gebildet haben oder, dass punktuell z.B. Schrott oder Steine ins Fahrwasser ragen, werden diese durch gezielte Baggerarbeiten mit den passenden Spezialgeräten entfernt. Die durch das Peilschiff erhobenen Daten dienen dabei der genauen Lokalisierung der Hindernisse im Wasser und zur Planung der Baggerarbeiten. Das Peilen ist der erste Schritt der Wassertiefeninstandhaltung, durch die wir dafür sorgen, dass der Schiffsverkehr auf dem hamburgischen Landesgebiet sicher und reibungslos läuft.

Insgesamt vermessen unsere vier Peilschiffe jährlich rund 250 Quadratkilometer Wasserfläche. Zum Vergleich: Die Gesamtwasserfläche des Hamburger Hafengebietes beträgt rund 30 Quadratkilometer. Seit neuestem kommt hierzu auch eine Peildrohne zum Einsatz, insbesondere wenn sehr flache Gewässerbereiche vermessen werden.

Die kontinuierliche Peilung liefert Daten zu möglichen Hindernissen oder Sedimentablagerungen und hilft so bei der Planung der Baggereinsätze.
Im Hamburger Hafen verändert sich die Gewässersohle durch den Tideeinfluss. Durch die Peilschiffe wird regelmäßig überprüft, ob die Schiffe ohne Einschränkungen zum Ziel kommen können.

Vermessungen durch Schallsignale in der Elbe

An Bord der Peilschiffe stehen verschiedene Echolot-Systeme für die Vermessung der Elbe und der Hafenbecken zur Verfügung. Das Echolot ermöglicht die sogenannte hydroakustische Messung der Wassertiefe, also die Messung der Gewässertiefe der Elbe mit Hilfe von Schallsignalen, die sich gleichmäßig im Wasser ausbreiten.

Wie funktioniert das genau? 
Vom Echolot-System an Bord des Peilschiffes wird ein Schallsignal ausgesendet, das dann am Boden der Elbe reflektiert und anschließend an das Echolot-System zurückgeschickt wird. Je länger das Schallsignal braucht, um zurück zum Echolot-System zu kommen, desto tiefer ist an dieser Stelle das Gewässer. Um zentimetergenaue Vermessungen vorzunehmen, kommt hochpräzise Satellitennavigation, besser bekannt unter GPS, zum Einsatz. Diese bestimmt die genau Position des Peilschiffes bei der Gewässervermessung.

Mehr dazu auch in unserem neuen Wir-machen-Hafen-Video!

Weitere Artikel

Unter Wasser

Wie geht Baggern? Immer mit dem richtigen Gerät!

Damit Schiffe aus aller Welt den Hamburger Hafen anfahren können, baggern wir viele Tonnen Schlick und Sand aus der Fahrrinne und dem Hafenbecken. Hierzu setzen wir flexibel die passenden Geräte ein: Vom Hopper- über den Greifbagger bis zum Schlickpflug.

Mehr lesen
Über Wasser

Ohne Baggern keine Häfen

Hamburg gehört zu den Top 3 Häfen in Europa. Ein Kriterium für einen Überseehafen dieser Größenordnung ist es, jederzeit erreichbar zu sein. Damit wir die sichere Zufahrt gewährleisten können, ist es notwendig, dass unsere Bagger regelmäßig die Fahrrinne von Ablagerungen befreien.

Mehr lesen