Über Wasser

Wir sichern belastetes Baggergut an Land

Elbsedimente in Hamburg sind seit den 1990er Jahren immer sauberer geworden. Ein kleiner Teil des Baggerguts ist aber immer noch so schadstoffbelastet, dass er nicht in der Elbe bleiben kann. Wir behandeln ihn daher an Land und entsorgen ihn sicher auf unseren Deponien.

Bei uns wird sauber getrennt

Alle Sedimente, die wir aus der Tideelbe baggern, werden von uns ausführlich untersucht. Sind sie sauber genug, d.h. wenn alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, geben wir sie als wichtigen natürlichen Bestandteil an anderer Stelle zurück ins Gewässer: Über 95% des Baggerguts können wir heute in die Elbe oder in die Nordsee zurückgeben. Dies ist nicht nur sehr viel kostengünstiger und international Stand der Praxis, sondern auch ökologisch sinnvoll.

Zeigen die Analysen zertifizierter Labore aber, dass das Baggergut zu belastet ist, bringen wir es verantwortungsbewusst an Land, wo wir es aufbereiten und sicher auf unseren Deponien unterbringen.

Die Aufbereitung erfolgt seit 1993 in unserer METHA, einer innovativen industriellen Anlage, die das Baggergut in sauberen Sand und belastetes feinkörniges Material, sogenanntes METHA-Material, trennt. Der gereinigte Sand kann uneingeschränkt als Baustoff verwendet werden. Das sehr dichte, lehmartige METHA-Material wird auf unseren Baggergutdeponien entweder sicher deponiert oder dort als geprüftes Dichtungsmaterial verwendet. Auch andere Verwendungsmöglichkeit verfolgen wir, etwa als Ersatzbaustoff in der keramischen Industrie oder statt Klei im Deichbau.

Pro Jahr entnehmen wir den Tidegewässern in Hamburg rund 200.000 Tonnen hoch belastete Sedimente und machen Elbe und Nordsee so jedes Mal ein Stück sauberer.

Belastete Elbsedimente werden in der METHA behandelt und auf der Deponie Feldhofe dauerhaft gesichert untergebracht. So werden Hafen, Elbe und Nordsee sukzessive von Schadstoffen befreit.
Die ältere Deponie Francop ist inzwischen vollständig gefüllt und wird begrünt. Über die abschließende Gestaltung, z.B. als öffentliche Grünanlage, wird derzeit noch beraten.

So funktionieren unsere Baggergutdeponien Francop und Feldhofe

Sinn und Zweck einer Deponie ist es, schadstoffbelastetes Material so unterzubringen, dass es dauerhaft nicht mehr in Kontakt mit der Umwelt gelangt. Dies erreichen wir auf unseren Baggergutdeponien dadurch, dass wir das belastete METHA-Material von allen Seiten mit einer Dichtung einkapseln und so verhindern, dass Regenwasser eindringt oder Sickerwasser ins Grundwasser gelangt. Als Dichtung verwenden wir ebenfalls speziell aufbereitetes METHA-Material, das ähnlich wie Lehm oder Ton fast kein Wasser durchlässt. Das wenige Wasser, welches doch austritt, wird über grobkörnige Schichten, sogenannte Drainage  vollständig abgeleitet und in unserer Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Anschließend ist es so sauber, dass es bedenkenlos zurück in die Elbe geleitet werden kann.

In Hamburg betreiben wir zwei Baggergutdeponien: Die Deponie Francop im Obstbaugebiet der Süderelbmarsch – dort steht auch unsere METHA – und eine im Osten Hamburgs, die Deponie Feldhofe. Die ältere Deponie Francop ist inzwischen vollständig gefüllt und wird nun gesichert und begrünt. Über die abschließende Gestaltung, z.B. als öffentliche Grünanlage oder andere Nutzungen wird derzeit noch beraten. Die Deponie Feldhofe hingegen hat noch für viele Jahre Kapazitäten, so dass die bedarfsgerechte Entsorgung von belastetem Baggergut auch weiterhin gesichert ist.
 

Unser Ziel: Eine saubere Elbe

Auch wenn wir weiterhin belastetes Baggergut sicher unterbringen können, ist es unser Ziel, dass die Sedimente der Elbe eines Tages so sauber sind, dass sie uneingeschränkt in der Elbe bleiben können. Denn sie sind eine wichtige natürliche Ressource – nicht zuletzt für den Küstenschutz, damit Vorländer und Wattgebiete mit dem steigenden Meeresspiegel mitwachsen können.

Daher werden wir uns auch künftig für die weitestmögliche Reduktion der Schadstoffbelastung durch gezielte Sanierungsmaßnahmen im gesamten Elbegebiet bis hoch nach Tschechien einsetzen. Es ist effizienter, Belastungen bereits an der Quelle anzugehen, als sie erst in der Tideelbe aus dem Gewässer zu nehmen, wo sie sich mit sauberen Sedimenten bereits vermischt haben.

 

Mehr auf unserem (B)logbuch: Eine Deponie im Wandel: Die Deponie Francop

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